Zur Unterstützung des Ladeinfrastrukturaufbaus im Straßengüterverkehr hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg das Kompetenznetz Lkw-Laden Baden-Württemberg initiiert. In diesem Netzwerk bearbeiten Expertinnen und Experten in verschiedenen Arbeitsgruppen praxisnahe Fragestellungen rund um den Aufbau öffentlicher Ladeinfrastruktur für Lkw. Die Prozesssteuerung des Kompetenznetzes und der Taskforces übernimmt die e-mobil BW.
Mit der Elektrifizierung des Straßengüterverkehrs leistet Baden-Württemberg einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz – und unterstützt Speditionen und Unternehmen beim Umstieg auf emissionsfreie Antriebe.
Die Antriebswende im Nutzfahrzeugbereich ist ein bedeutender Baustein zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor. Etwa ein Drittel der CO₂-Emissionen im Verkehr entfällt auf den Straßengüterverkehr. Daher ist der bedarfsgerechte und frühzeitige Ausbau sowohl öffentlicher als auch privater Ladeinfrastruktur für Lkw entscheidend für eine emissionsfreie Logistik.
Vor diesem Hintergrund hat das Verkehrsministerium Baden-Württemberg eine Studie veröffentlicht, die den Ladeinfrastrukturbedarf für Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2035 analysiert. Als begleitende Maßnahme wurde das Kompetenznetz Lkw-Laden ins Leben gerufen. Ein digitales Auftakttreffen fand im Januar 2025 statt.
Die Anforderungen an Ladeinfrastruktur für Nutzfahrzeuge unterscheiden sich grundlegend vom Pkw-Bereich. Lkw benötigen deutlich höhere Ladeleistungen – insbesondere im Megawattbereich – um angemessene Ladezeiten zu ermöglichen. Entsprechend sind Netzanschlüsse mit hoher Anschlussleistung erforderlich, die an vielen potenziellen Standorten bislang nicht vorhanden sind.
Der Aufbau solcher Netzanschlüsse ist komplex, kostenintensiv und kann mehrere Monate in Anspruch nehmen. Eine frühzeitige Planung und enge Abstimmung mit den Netzbetreibern sind daher entscheidend.
Auch die Verfügbarkeit geeigneter Flächen stellt eine zentrale Herausforderung dar: Lkw benötigen nicht nur größere Stellflächen als Pkw, sondern auch ausreichend Rangierfläche sowie Ein- und Ausfahrtsmöglichkeiten, die auf das Fahrverhalten von Nutzfahrzeugen abgestimmt sind.
Für den Aufbau von Ladeinfrastruktur müssen daher verkehrsgünstig gelegene, gut erschlossene und ausreichend dimensionierte Standorte identifiziert und entwickelt werden – insbesondere entlang wichtiger Transportkorridore.
Die Taskforces des Kompetenznetzes setzen genau hier an: Sie bearbeiten praxisnahe Fragestellungen und unterstützen standortspezifisch beim Aufbau von Ladeinfrastruktur. Dabei stehen sie in engem Austausch mit den relevanten Akteuren – etwa kommunalen und regionalen Verantwortlichen, Netzbetreibern, Ladeinfrastrukturbetreibern, Fahrzeugherstellern, Investoren, Logistikunternehmen und Speditionen.
Die Taskforces gliedern sich in folgende Themenbereiche:
Ziel des Kompetenznetzes ist es, relevante Akteure zu vernetzen, den fachlichen Austausch zu fördern und koordinierte Lösungsansätze für den bedarfsgerechten Aufbau von Ladeinfrastruktur für den Straßengüterverkehr in Baden-Württemberg zu entwickeln.