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Synthetische Kraftstoffe

Die Landesagentur e-mobil BW unterstützt mit verschiedenen Aktivitäten die technologische Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen am Standort Baden-Württemberg und den Hochlauf der Produktionskapazitäten. 

Neben batterie- und brennstoffzellenelektrischen Antrieben können synthetische Kraftstoffe einen wertvollen Beitrag zur Defossilisierung des Verkehrssektors leisten. Sie eignen sich insbesondere für den Einsatz in Flugzeugen und Schiffen, da diese Sektoren nach heutigem Kenntnisstand nicht vollumfänglich auf elektrische Antriebe umgestellt werden können. Für den Transport synthetischer Kraftstoffe kann die vorhandene Infrastruktur für flüssige, fossile Kraftstoffe weiterverwendet werden.

Ein modernes, dunkelgraues Auto wird an einer Tankstelle mit grünem Zapfhahn betankt. Im Hintergrund stehen ein grüner Tanklaster, Solarpanels und ein Windrad.
KI-generiertes Bild mit DALL·E (OpenAI)

Von Power-to-Liquid, E-Fuels oder Syn-Fuels

Synthetische Kraftstoffe, auch PtL (Power-to-Liquid-Kraftstoffe), E-Fuels oder Syn-Fuels genannt, werden aus Wasserstoff und CO2 hergestellt. Es ist möglich, sowohl synthetisches Benzin als auch Diesel oder Kerosin herzustellen. Diese synthetischen Kraftstoffe lassen sich wie herkömmliche fossile Kraftstoffe in den gängigen Verbrennungsmotoren und Flugzeugturbinen einsetzen. 

Synthetische Kraftstoffe sind nicht zu verwechseln mit nachhaltigen Biokraftstoffen, welche auch erneuerbar und klimaneutral hergestellt werden können - allerdings auf Basis von biogenen Reststoffen. In Baden-Württemberg hat sich der Begriff „reFuels“ als Überbegriff für synthetische und nachhaltige Biokraftstoffe etabliert.

Wasserstoff als Grundlage für synthetische Kraftstoffe

Synthetische Kraftstoffe können klimaneutral produziert werden. Hierfür wird grüner Wasserstoff (aus Elektrolyse) verwendet und mit CO2 (z.B. aus dem Direct-Air-Capture Verfahren) zu Produkten wie Benzin, Diesel, Kerosin oder Methanol synthetisiert.

Derzeit werden dazu entweder die Fischer-Tropsch-Synthese oder die Methanol-Synthese genutzt. Beide Verfahrensarten stellen Produkte bereit, die in den bestehenden Raffinerieprozess eingespeist werden können.

Aktivitäten in Baden-Württemberg

Eine große Herausforderung für diese Technologie ist der schnelle Aufbau von großen Produktionsanlagen. Besonders für den verfahrens- und umwelttechnischen Maschinen- und Anlagenbau in Baden-Württemberg stellt die erforderliche Technik zur Produktion synthetischer Kraftstoffe eine große Marktchance dar.

Die Landesagentur e-mobil BW ist hierfür beispielsweise im Projekt InnoFuels aktiv - einer Vernetzungs- und Austauschplattform zu strombasierten Kraftstoffen und fortschrittlichen Biokraftstoffen. Darüber hinaus ist sie an weiteren Projekten im Land beteiligt, bündelt Informationen und schafft Vernetzung.

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