Standortentwicklung
Die neue Publikation "Analyse der Standortfaktoren für die baden-württembergische Automobilindustrie" der e-mobil BW bewertet die Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs in einer Phase tiefgreifender technologischer und globaler Umbrüche. Sie untersucht zentrale Standortfaktoren wie Bürokratie, Arbeitskosten, interne Strukturen und externe Markteinflüsse sowie deren Auswirkungen auf die Innovations- und Investitionsfähigkeit der Automobilindustrie. Ein internationaler Vergleich zeigt strukturelle Herausforderungen auf und leitet strategische Maßnahmen ab. Die vollständige Langfassung erscheint im Frühjahr 2026.
Die e-mobil BW hat die Kurzfassung der "Analyse der Standortfaktoren für die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit der baden-württembergischen Automobilindustrie" veröffentlicht. Die Untersuchung wurde vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO im Auftrag der Landesagentur erstellt und bietet eine aktuelle Bewertung zentraler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen der Automobilbranche im Land. Die vollständige Langfassung befindet sich in der Finalisierung und wird im Frühjahr 2026 publiziert.
Baden-Württemberg verfügt laut Studie weiterhin über ein außergewöhnlich dichtes Automobilökosystem. Hersteller und Zulieferer erzielten 2024 rund 140 Milliarden Euro Umsatz und beschäftigten mehr als 215.000 Personen. Die Forschungsintensität bleibt mit 5,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts international auf sehr hohem Niveau. Besonders hervorgehoben werden die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Engineering-Dienstleistern sowie die hohe Qualifikation der Fachkräfte.
Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass viele Unternehmen vor zunehmenden Herausforderungen stehen. Eine Mehrheit der befragten Betriebe berichtet von rückläufiger Nachfrage und gestiegenen Kosten. Neben den unterschiedlichen Energie- und Arbeitskostenniveaus im internationalen Vergleich beeinflussen Standortentscheidungen zunehmend.
Die veröffentlichte Kurzfassung gibt einen ersten strukturierten Überblick über die aktuellen Standortfaktoren der baden-württembergischen Automobilindustrie, wie:
Darüber hinaus macht die Kurzfassung auf weitere Rahmenbedingungen aufmerksam, die für die zukünftige Entwicklung des Standorts relevant sind. Neben administrativen Anforderungen betreffen sie insbesondere die Innovations- und Investitionsbedingungen sowie die internationale Positionierung vieler Unternehmen.
Die im Frühjahr 2026 erscheinende Langfassung wird vertiefte Analysen, Branchenbetrachtungen und umfassende Handlungsempfehlungen enthalten. Sie soll Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentlichen Institutionen eine fundierte Grundlage bieten, um Transformationsprozesse weiterzuentwickeln und zukünftige Schwerpunkte gezielt auszurichten. Die Langfassung wird ebenso stärker darauf eingehen, dass Unternehmen einen erheblichen Teil ihrer personellen und organisatorischen Ressourcen für externe Nachweis- und Berichtspflichten aufwenden. Dies geht zulasten von Produktivität und Investitionen und macht den Abbau administrativer Aufwände zu einem zentralen Hebel für bessere Standortbedingungen. Im Mittelpunkt stehen dabei klarere Fristen, digitalere Verfahren sowie eine Vereinfachung und Straffung von Anforderungen. Darüber hinaus werden in der Langfassung auch Innovations- und Internationalisierungsstrategien der Unternehmen vertieft betrachtet.