Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze.
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Standortförderung

Politische Sommertour: Batteriezelltechnologie in Baden-Württemberg

Am 5. August 2025 fand eine Sommertour für politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus dem baden-württembergischen Landtag sowie den zuständigen Fachministerien statt. Im Fokus standen Chancen und Herausforderungen der Batteriezelltechnologie sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts.

Gruppenbild vor Gebäude.
Die Sommertour am 5. August 2025 begann mit dem ersten Halt beim Fraunhofer IPA in Stuttgart.
e-mobil BW/ KD Busch

Die Automobilindustrie in Baden-Württemberg befindet sich im Wandel. Die Transformation hin zu klimafreundlicher Mobilität bringt Herausforderungen, aber auch große Chancen mit sich – besonders im Bereich der Batteriezelltechnologie, einer Schlüsseltechnologie für die Elektromobilität und Energiewende am Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg. Im Rahmen einer ganztägigen Sommertour, die am 5. August 2025 stattgefunden hat, zeigten Südwestmetall und IG Metall Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landesagentur e-mobil BW politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus Landtag und Ministerien eindrucksvoll, wie gut Baden-Württemberg bei dieser Zukunftstechnologie aufgestellt ist – und wo weiterer Handlungsbedarf besteht.


Einblicke in Forschung und Industrie im Land

Die ganztägige Sommertour startete mit einem Besuch am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart. Dort hieß Joachim Montnacher die rund 30 Besucherinnen und Besucher vor dem Gebäude willkommen. Prof. Dr.-Ing. Kai Peter Birke, Dr. Johannes Wanner und Dr. Frank Stubhan gaben den Teilnehmenden zu Beginn interessante Einblicke in die dynamische Batteriebranche und insbesondere in die hochkomplexe Batteriezellfertigung. Ein Highlight war die Besichtigung der innovativen Batterie-Wickelanlage, die das Fraunhofer IPA gemeinsam mit der acp systems AG entwickelt hat. Auch die Präsentation der Zellassemblierung durch Matthias Burgard eröffnete eindrucksvolle Perspektiven auf die technologischen Fortschritte „Made in Baden-Württemberg“.

Weiter ging es in Ulm zum Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Prof. Dr. Markus Hölzle und Dr. Wolfgang Braunwarth führten die Teilnehmenden persönlich durch die verschiedenen Prozessschritte der Batterieproduktion und gewährten exklusive Einblicke in die Laborbereiche des ZSW. Dort konnten unter anderem Anlagen zur industriellen Produktionsforschung sowie laufende Forschungsarbeiten und Pilotanlagen besichtigt werden – ein eindrucksvoller Beleg für die Innovationskraft des Standorts.

Der dritte Halt der Tour führte zur Bosch Rexroths Modellfabrik CU.BE, ebenfalls in Ulm. Bei einem geführten Rundgang konnte die Gruppe praxisnahe Anwendungen im Bereich der Batterieproduktion erleben und anhand konkreter Anwendungsfälle einen realen Eindruck darüber erhalten, wie Fertigungslösungen im Batterieherstellungs- und Recyclingprozess der Zukunft aussehen können. Im Anschluss folgte eine offene Q&A-Runde mit Dr. Andreas Letsch und Sophia Endres.

Den Abschluss bildete der Besuch bei der ElringKlinger AG. In einer Unternehmenspräsentation gaben Jeanne Fauß und Gunnar Deichmann nicht nur Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Projekte, sondern auch in die langjährige Geschichte des Traditionsunternehmens als innovativer Automobilzulieferer.

Die Sommertour zeigte eindrucksvoll: Baden-Württemberg ist im Bereich der Batterietechnologie nicht nur bestens aufgestellt, sondern gestaltet aktiv die Zukunft dieser Schlüsselbranche – mit starker Forschung, industrieller Exzellenz und mutigen Innovationen. Klar wurde dabei auch: Damit der Wandel gelingt, braucht es die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Nur durch eine enge Zusammenarbeit von Wirtschaft, Politik und Wissenschaft kann die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit Baden-Württembergs nachhaltig gesichert werden.
 

Elektromobilität made in Baden-Württemberg

Auch innerhalb des Clusters Elektromobilität Süd-West sind Akteure aus Industrie und Forschung entlang der gesamten Wertschöpfungskette aktiv und treiben gemeinsam die Weiterentwicklung der Batterietechnologien voran. Eine Übersicht aller Clustermitglieder und deren Aktivitäten zeigt der digitale Kompetenzatlas der Cluster Elektromobilität Süd-West und Brennstoffzelle BW, die beide von der Landesagentur e-mobil BW koordiniert werden. Dieser bietet Einblick in die vielfältigen Technologiekompetenzen der baden-württembergischen Unternehmen und Forschungsinstitute.


QualiBattBW – Qualifizierung entlang der Batterie-Wertschöpfungskette

Ebenso entscheidend für den Erfolg im Wachstumsfeld „Batterie“ ist die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, unterstützt der Bund gezielt Qualifizierungsinitiativen wie QualiBattBW, das vom Cluster Elektromobilität Süd-West koordiniert wird. Im Rahmen des Projekts werden praxisnahe Lerneinheiten für Fachkräfte aus Industrie und Gewerbe entwickelt und erprobt. So konnten bereits über 35 Lerneinheiten durchgeführt, mehr als 900 Anmeldungen verzeichnet und über 400 Personen aus mehr als 100 Unternehmen zu Themen entlang der gesamten Batteriewertschöpfung kostenfrei geschult werden.

Bildergalerie

Weitere Informationen

Video: e-mobil BW Good News - Innovative Wickelanlage

PDF: Format- und designflexible Wickelanlage für zylindrische Batteriezellen

PDF: Assemblierung von zylindrischen Lithium-Ionen-Batteriezellen

Webseite: Zentrum für Digitalisierte Batteriezellenproduktion

PDF: Battery Testing: Abuse, Electrical and Thermal

PDF: Next-Generation Batteries

PDF: Battery Material Innovations

Webseite: Batterieforschung

Video: Espresso Talk zum Thema Innovation in der Batteryfertigung

Video: Automatisiertes Tiefentladen von Batterien

Audio: Bosch Rexroth Podcast Preview: Update für den Materialfluss in der Batteriefertigung

PDF: Die Batterieproduktion der Zukunft

Webseite: Batteriefertigung

PDF: Batterietechnologie

Webseite: Batterietechnologie