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Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Elektromobilität

Bolivianisch-deutsches Joint Venture zur Lithium-Gewinnung gegründet

Am 12. Dezember unterzeichnete Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut in Berlin den Vertrag zur Gründung eines Joint Ventures mit Bolivien. Das Ziel ist die Aufbereitung und Weiterverarbeitung von Lithium in Bolivien.

Joint Venture zur Lithium-Gewinnung in Bolivien gegründet. Foto: (c) Jan Pauls

Das Joint Venture zwischen dem baden-württembergischen Unternehmen ACI Systems Alemania (ACISA) und dem bolivianischen Staatsunternehmen Yacimientos de Litio Bolivianos (YLB) unterstützt den Aufbau einer von asiatischen Herstellern unabhängigen Batteriezellenproduktion. Dadurch erhalten baden-württembergische Unternehmen schnell, zuverlässig und preislich wettbewerbsfähige Batterien.

Lithiumoligopol aufbrechen

„Der zügige Ausbau der Elektromobilität ist entscheidend auch davon abhängig, wie schnell, zuverlässig und preislich wettbewerbsfähig unsere Hersteller die dafür notwendigen Batterien erhalten. Derzeit sind Deutschland und Europa in diesem Segment jedoch nahezu vollständig abhängig von asiatischen Herstellern […]“, sagte Hoffmeister-Kraut. Dazu leiste das Joint Venture zur Lithium-Gewinnung in Bolivien einen bedeutenden Beitrag. Derzeit bestehe global gesehen im Bereich der Lithiumproduktion ein Oligopol. Es sei daher im wirtschaftspolitischen Interesse Deutschlands und Europas, dass durch die Beteiligung hiesiger Unternehmen mehr Wettbewerb auf diesem wichtigen Markt entstehe, betonte Hoffmeister-Kraut. ACISA ist ein Tochterunternehmen der im baden-württembergischen Zimmern ob Rottweil ansässigen ACI Group. Bei den für Baden-Württemberg besonders relevanten Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie, aber auch in den Bereichen Power-Tools und Home & Garden werde künftig ein dominierender Wertschöpfungsanteil im elektrischen Speichersystem liegen, so die Wirtschaftsministerin. Die Batterie sei hierbei nicht nur aus technologischer Sicht der Schlüssel, sondern habe auch volkswirtschaftlich weitreichende Dimensionen.

Umweltverträglicher und fairer Abbau

Es gelte nun, die wirtschaftlichen mit den umwelt- und gesellschaftspolitischen Anforderungen in Einklang zu bringen. Hoffmeister-Kraut: „Nur, wenn es allen Akteuren gelingt, den Prozess für die einzigartige Landschaft in Bolivien verträglich und für seine heimische Bevölkerung positiv zu gestalten, ist eine langfristige Akzeptanz des Projektes sichergestellt.“ Die von ACISA bekanntgegebenen Bestandteile des Gesamtkonzeptes, das ein wesentlicher Bestandteil für die Auftragsvergabe durch die bolivianische Regierung gewesen sei, seien dabei eine gute und wichtige Grundlage. Mit einer Vielzahl an Maßnahmen soll versucht werden, die Rahmenbedingungen des Abbaus gegenüber jenen in Nachbarländern deutlich zu verbessern sowie umwelt- und gesellschaftsverträglich zu gestalten.

 

Quelle: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg