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Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Elektromobilität

Elektroautos für ein stabiles Stromnetz

Ein Projekt des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW und der Smart-Charging-Plattform Jedlix untersucht, wie Elektroautos als "virtuelles Kraftwerk" zu einer stabilen Netzfrequenz beitragen können. Für den Versuch werden noch Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit einem E-Auto aus Baden-Württemberg gesucht.

In dem Projekt wird untersucht, wie Elektroautos an der heimischen Wallbox zu einem "virtuellen Kraftwerk" werden können.
© Shutterstock / Chesky

Um eine stabile Netzfrequenz zu gewährleisten ist es erforderlich, dass jederzeit ein Gleichgewicht von Stromerzeugung und -verbrauch besteht. Aber was tun, wenn dieses Gleichgewicht ins Wanken gerät, also mehr Strom erzeugt wird, als gerade gebraucht wird oder umgekert? In der Regel gibt es dafür kurzfristige Leistungsanpassungen z.B. bei schnell anlaufenden Kraftwerken wie z.B. Gasturbinenkraftwerke oder regelbare Speicher, wie Pumpspeicherkraftwerke. Momentan werden diese Reserven in erster Linie von großen und mittelgroßen Kraftwerken bereitgestellt. In einem gemeinsamen Projekt des Übertragungsnetzbetreibers TransnetBW und der Smart-Charging-Plattform Jedlix wird jetzt untersucht, wie Elektroautos für eine solche kurzfristige Leistungsanpassung (Regelreserve) genutzt werden können. Konkret bedeutet das: Wenn zu viel Strom im Kreislauf ist, werden die E-Autos schneller geladen, bei zu wenig Strom setzt der Ladevorgang aus.

E-Autos als virtuelles Kraftwerk

Die E-Autos werden über einen Zeitraum von rund drei Monaten als virtuelles Kraftwerk zusammengeschaltet. So wollen die Kooperationspartner untersuchen, inwiefern sich verteilte und an variablen Standorten angeschlossene Elektrofahrzeuge zur Bereitstellung von Regelreserve für das Stromnetz eignen.

Im Herbst 2020 hatten zehn E-Auto-Fahrer einen ersten Labortest unterstützt, der unter wissenschaftlicher Begleitung des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) bereits vielversprechend verlaufen war. In kleinem Maßstab zeigte der Test, wie Elektrofahrzeuge auf simulierte Regelreserveabrufe eines Übertragungsnetzbetreibers reagieren. Auch unerwartete Ereignisse, etwa die Unterbrechung des Ladevorganges eines Fahrzeuges, konnten durch intelligente Steuerung und den Einsatz von Ersatz-Fahrzeugen in Echtzeit ausgeglichen werden.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht

Insgesamt sollen an dem Projekt über 100 Nutzerinnen und Nutzer von Elektrofahrzeugen beteiligt werden. Fahrerinnen und Fahrer, die ihr vollelektrisches Fahrzeug an der heimischen Wallbox aufladen und ihren Sitz in Baden-Württemberg haben, sind eingeladen, an dem Feldtest teilzunehmen.

Quelle: Transnet BW