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Batterien sind der Schlüssel zur Mobilitätswende. Doch wie nachhaltig und wirtschaftlich sind Elektrofahrzeuge wirklich? Und wie entwickelt sich der Markt angesichts aktueller Herausforderungen? Mit dem neuen Policy Brief „Batterien für Elektroautos – Faktencheck und Handlungsbedarf – ein Update“ liefert das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI fundierte Einblicke entlang der gesamten Batterie-Wertschöpfungskette.
Mehr als 70 Studien und andere wissenschaftliche Quellen haben der federführende Autor Prof. Dr. Martin Wietschel, Leiter der Abteilung Energietechnologien und Energiesysteme am Fraunhofer ISI, und seine Mitautorinnen und Mitautoren ausgewertet, um aus wissenschaftlicher Perspektive den Sachstand zusammenzufassen. Der Bericht adressiert vierzehn der drängendsten Fragen rund um Elektro-Pkw – von Umweltbilanz und Wirtschaftlichkeit über Reichweite und Brandgefahr bis hin zur Zukunft von Altbatterien und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. „E-Pkw sind die wichtigste Antriebstechnologie, um Treibhausgasemissionen zu senken – und Batterien sind der Schlüssel dafür. Ihr Markthochlauf ist ein zentraler Baustein einer klimaneutralen Mobilitätstransformation. Unser Policy Brief liefert faktenbasierte Antworten für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“, betont Prof. Dr. Martin Wietschel.
Trotz eines kurzfristigen Rückgangs der Neuzulassungen in Deutschland nach dem Auslaufen der Förderung im Dezember 2023 zeigt der globale Trend klar nach oben: Der Anteil von E-Pkw an den Neuzulassungen liegt weltweit bei rund 20 Prozent und könnte bis 2035 auf über 50 Prozent steigen. Bei durchschnittlicher Fahrleistung erreichen reine E-Autos schon heute ähnliche oder niedrigere Gesamtkosten als vergleichbare Verbrenner, weil geringere Energie- und Wartungskosten die noch höheren Anschaffungskosten aufwiegen. Weitere Kostenvorteile werden durch sinkende Zellpreise sowie durch das künftig mögliche bidirektionale Laden erwartet.
Auch hinsichtlich der Umweltbilanz liefern die Forschenden klare Aussagen: Obwohl bei der Herstellung höhere Emissionen entstehen, werden diese durch die emissionsfreie Nutzung im Lebenszyklus deutlich überkompensiert. Ein heute angeschaffter Mittelklasse-E-Pkw verursacht über den Lebenszyklus rund 40 - 50 % weniger Treibhausgase als ein vergleichbarer Verbrenner. Technologischer Fortschritt, höhere Anteile erneuerbarer Energien und Recycling steigern das Potenzial weiter. Viele aktuelle Volumenmodelle bieten heute eine Reichweite von 350 - 450 km, Spitzenmodelle sogar noch mehr. Parallel dazu sinken die Schnellladezeiten.
Bis 2035 könnten durch Recycling bis zu 30 Prozent des Bedarfs an kritischen Rohstoffen wie Lithium, Nickel und Kobalt gedeckt werden. Auch das Thema Brandsicherheit wurde umfassend beleuchtet: E-Fahrzeuge brennen laut aktuellen Studien nicht häufiger als konventionelle Autos – teilweise sogar seltener.
Die Umstellung auf Elektromobilität bringt tiefgreifende Strukturveränderungen in der Automobilwirtschaft. Während in klassischen Bereichen wie der Motorenfertigung Stellen entfallen, entstehen in Bereichen wie Ladeinfrastruktur, Stromversorgung oder Digitalisierung neue Arbeitsplätze.
Quelle: Fraunhofer ISI
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