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Ladeinfrastruktur

Neuer Depot-Ladepark für E-Lkw eröffnet

In Krautheim wurde ein moderner Depot-Ladepark für E-Lkw eröffnet. Damit treibt die Region Hohenlohe die Umstellung auf klimafreundliche Antriebe voran und leistet einen Beitrag zur CO2-Reduktion.

E-Lkw-Ladepark mit Overhead-Ladeinfrastruktur, an der sieben Ladepunkte montiert sind.
Der Depot-Ladepark mit Overhead Ladeinfrastruktur, an der sieben Ladepunkte montiert sind.
Netze BW Sparte Dienstleistungen / AndreasMartin.com

Auf dem Gelände der Spedition Rüdinger wurde ein hochmoderner Depot-Ladepark für Elektro-Lkw in Betrieb genommen. Die Anlage ist Teil der regionalen Strategie, den Schwerlastverkehr Schritt für Schritt auf klimafreundliche Antriebe umzustellen und so einen Beitrag zur CO2-Reduktion zu leisten. Das Projekt wurde von der Dienstleistungssparte der Netze BW gemeinsam mit der Spedition Rüdinger umgesetzt. Die Netze BW Sparte Dienstleistungen übernahm dabei die energiewirtschaftliche Beratung sowie die Planung und den Bau des Ladeparks. Die Errichtung der Anlage wurde durch das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg gefördert.

Der Depot-Ladepark ermöglicht es, E-Lkw effizient und zuverlässig direkt auf dem Betriebsgelände zu laden, während die Fahrzeuge nicht im Einsatz sind. Insgesamt stehen zehn Ladepunkte mit Leistungen zwischen 50 und 400 Kilowatt zur Verfügung. Die Reichweiten der eingesetzten Fahrzeuge von 250 bis 400 Kilometern machen sie besonders für den regionalen Transport geeignet. Bei der Einweihung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Energiewirtschaft über die Chancen und Herausforderungen der Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs.

„Die Elektrifizierung des Schwerlastverkehrs beginnt im Depot – dort, wo aus täglicher Praxis echter Wandel entsteht. Wer hier als Flottenbetreiber in Ladeinfrastruktur investiert, investiert direkt in eine saubere, verantwortungsvolle Zukunft“, so Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand für Systemkritische Infrastruktur und Kunden.

Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, hob die Bedeutung des Projektes für die Verkehrswende hervor: „Bis 2030 soll jede zweite Tonne klimaneutral transportiert werden. Die Antriebswende im Schwerlastverkehr auf der Straße ist hier ein entscheidender Hebel. Als Land fördern wir Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur. Aber auch die Unternehmen selbst sind gefragt, damit wir das Klimaschutzziel erreichen. Projekte wie der Depot-Ladepark in Krautheim zeigen, wie durch Zusammenwirken zwischen Herstellern, Logistik und Energiewirtschaft der notwendige Wandel beschleunigt werden kann. Das Gemeinschaftsprojekt ist vorbildlich für die Branche. Wir brauchen viele Nachfolgeinitiativen, um die Elektrifizierung der Logistik flächendeckend voranzutreiben.“
 

Engagement für nachhaltige Logistik

Die Spedition Rüdinger nimmt in der Region eine Vorreiterrolle bei der Transformation des Schwerlastverkehrs ein. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2027 die gesamte Nahverkehrsflotte auf Elektrofahrzeuge umzustellen. Ende 2024 waren bereits 15 Prozent der 60 Fahrzeuge elektrisch unterwegs; bis 2026 soll der Anteil auf 50 Prozent steigen. Zum Einsatz kommen unterschiedliche Modelle, unter anderem von Renault Trucks – von batterieelektrischen Sattelzugmaschinen bis hin zu Verteiler-Lkw.

„Für uns ist der neue Depot-Ladepark weit mehr als nur eine technische Anlage. Er ist ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger Logistik und unserer Verantwortung für die Umwelt. Mit unserem Partner Netze BW Sparte Dienstleistungen haben wir eine Infrastruktur geschaffen, die es uns ermöglicht, unsere Flotte konsequent auf Elektromobilität umzustellen und damit einen aktiven Beitrag zur CO₂-Reduktion zu leisten“, erklärte Roland Rüdinger, Geschäftsführer der Spedition Rüdinger.

Der Depot-Ladepark in Krautheim wurde speziell auf die Anforderungen der Spedition zugeschnitten. Mit einer Kombination aus Boden- und Überkopf-Ladeinfrastruktur kann er flexibel erweitert werden. Gleichzeitig bleibt die Betriebsfläche vollständig nutzbar, sodass der laufende Betrieb nicht beeinträchtigt wird. Damit setzt die Anlage neue Maßstäbe für praxisgerechte und skalierbare Ladeinfrastruktur im Schwerlastverkehr.

Die Investition wird durch Landesförderprogramme wie BW-e-Trucks und TruckCharge@BW unterstützt. Insgesamt profitiert das Unternehmen von mehr als einer Million Euro an Fördermitteln – darunter rund 150.000 Euro für die 40 Meter lange Lade-Traverse. Zusätzlich werden die Anschaffung von 20 weiteren E-Lkw sowie der Aufbau zusätzlicher Ladeinfrastruktur gefördert. 

Quelle: Netze BW GmbH, Sparte Dienstleistungen