Elektromobilität
Das Bundesministerium für Verkehr (BMV) hat den Ergebnisbericht der bislang größten Studie zur Alltagsmobilität in Deutschland veröffentlicht. Die Ergebnisse liefern belastbare Daten über das Verkehrsverhalten verschiedener Bevölkerungsgruppen in Stadt und Land - und sind damit eine zentrale Basis für künftige Verkehrs- und Mobilitätsplanung. Die Studie bestätigt: E-Autos sind in vielen Haushalten zum zentralen Verkehrsmittel geworden.
Die neuesten Ergebnisse der Studie "Mobilität in Deutschland 2023" (MiD) untermauern, dass Elektromobilität - sowohl beim Auto als auch beim Fahrrad - im Alltag der Deutschen angekommen ist. In Bezug auf Einsatzart, zurückgelegte Jahreskilometer und Fahrtstrecken unterscheiden sich Elektroautos kaum noch von Verbrenner-Pkw. Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel im Alltag.
Elektroautos werden heute ähnlich genutzt wie konventionelle Fahrzeuge: Die Verteilung der Fahrten nach Länge unterscheidet sich kaum noch zwischen E-Autos und Verbrennern.
Noch 2017 wurden Elektroautos vor allem für kurze Fahrten eingesetzt. Heute ist der Anteil längerer Strecken ab etwa 30 Kilometern nahezu identisch mit dem von Verbrennern bzw. mit 13 Prozent sogar leicht über dem Durchschnittswert aller Pkw (12 Prozent). Damit verlieren Reichweiten- und Alltagstauglichkeitsvorbehalte zunehmend an Bedeutung.
Der Anteil der Fahrten über 30 km liegt für Elektroautos
Im Schnitt legen E-Autos rund 14.600 km im Jahr zurück - mehr als der Durchschnitt aller Pkw. Das deutet darauf hin, dass E-Autos längst keine reinen Kurzstrecken- oder Zweitwagen mehr sind, sondern als vollwertige Alltags- und Langstreckenfahrzeuge genutzt werden.
Das Auto bleibt das wichtigste Verkehrsmittel - der Anteil nimmt nur leicht ab. Deutschlandweit erfolgen 53 Prozent aller Wege und 73 Prozent aller zurückgelegten Kilometer als Fahrerin oder Mitfahrer (in Baden-Württemberg mit 53 Prozent bzw. 75 Prozent sehr ähnlich).
Der Anteil der Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden, stieg im Vergleich zur letzten Erhebung von 22 Prozent auf 26 Prozent. Täglich werden rund 113 Millionen Personenkilometer zu Fuß zurückgelegt.
Auch der öffentliche Nahverkehr scheint sich nach dem Corona-Tief zu erholen: Bei 16 Prozent der Befragten ist das Deutschland‑Ticket bereits zum üblichen ÖPNV-Ticket geworden - in Großstädten sogar bei einem Drittel der Nutzerinnen und Nutzer.
Für Politik, Kommunen und Verkehrsplaner bieten die Daten eine fundierte, aktuelle Grundlage, um Mobilitätsangebote bedarfsgerecht zu planen und die Verkehrswende weiter voranzutreiben. Die unterschiedlichen Berichte und weiteren Ergebnisprodukte stehen unter www.mobilitaet-in-deutschland.de zur Verfügung. Das neue Datenportal "MobilityData-Campus" bietet insbesondere für Nutzende mit detaillierteren Analysewünschen weitreichende Datenangebote für die Verkehrsplanung und -forschung. Für fachlich Interessierte ohne vertiefte Statistikkenntnisse bietet das internetbasierte Auswerteprogramm "Mobilität in Tabellen" weitere Analysemöglichkeiten.
Die Studie "Mobilität in Deutschland (MiD)" basiert auf einer bundesweiten Befragung von Haushalten in mehr als 1.000 Städten und Gemeinden zu ihrem alltäglichen Verkehrsverhalten im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr. Zwischen Mai 2023 und Juni 2024 wurden dafür über 218.000 Haushalte und rund 421.000 Personen in ganz Deutschland zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt.
Quelle: Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr