Weiterbildung im Strukturwandel: Charta 2.0 unterzeichnet

Neue Antriebsarten und digitale Prozesse verändern die Rahmenbedingungen und die Arbeitswelt der Automobilwirtschaft im Südwesten. Der Technologiewandel und die steigende Berufskomplexität führen zu hohen Investitions- und Qualifizierungsbedarfen. Baden-Württemberg und insbesondere die Region Stuttgart gestaltet den Strukturwandel aktiv und geschlossen mit. Weiterbildung ist dabei ein zentraler Bestandteil regionaler Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik: Für Mitarbeitende muss die Möglichkeit zur systematischen Qualifizierung im Zukunftsfeld Digitalisierung gestärkt und eine Kultur des lebenslangen Lernens gefördert werden.

Dekarbonisierung, Digitalisierung und Internationalisierung führen zu strukturellen Veränderungen

Der WBV wurde im Rahmen des Programms "Aufbau von Weiterbildungsverbünden" vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als gefördertes Projekt "Plattform Weiterbildung Region Stuttgart" initiiert. Im WBV haben sich 15 Akteure der Weiterbildung und Innovationsförderung zusammengeschlossen, um als Verbundpartner Unternehmen bei den sich im Wandel verändernden Qualifikationsanforderungen zu unterstützen. Ziel ist es, die Beschäftigungsfähigkeit durch Weiterbildung weiter zu steigern, um die Wettbewerbsvorteile des verarbeitenden Gewerbes in Baden-Württemberg zu halten und auszubauen.

Berufliche Bildung stärkt Zukunftskompetenzen

Die WBV-Partner unterstreichen mit der Charta 2.0 die enorme Bedeutung beruflicher Weiterbildung, um Zukunftskompetenzen zu stärken, Fachkräfte zu sichern und den Strukturwandel aktiv zu gestalten. Neben den Partnern des Weiterbildungsverbunds waren bei der Unterzeichnung im Dezember auch Regionalrätinnen und Regionalräte sowie politische Vertreterinnen und Vertreter vor Ort – auch auf Bundesebene.

Notwendige Kompetenzen ausbauen

Der WBV beschreibt in der Charta drei Wege, um Kompetenzen zu stabilisieren und auszubauen:

• Intra: Innerhalb der Unternehmen gilt es, allein oder im Verbund, auf antizipierende Weiterbildung zu setzen, um Beschäftigung innerhalb der Unternehmen über Transfer-Qualifizierungen zu halten.
• Inter: Zwischen Unternehmen gilt es, fluide Mechanismen zu schaffen, bei denen Arbeitskräftebedarfe innerhalb der Region transferiert werden können.
• Inter plus: Zwischen Beschäftigten in unterschiedlichen Branchen kann im Sinne eines „cross-clustering“ mittelfristig eine Transfer-Qualifizierung dergestalt stattfinden.

Weiterbildungsangebote in der Automobilbranche

Die 15 WBV-Partner tragen mit eigenen Initiativen zur Weiterbildung und Qualifizierung in der Region bei. Die Landesagentur e-mobil BW bietet Orientierung über Qualifizierungs-, Beratungs- und Vernetzungsangebote in Baden-Württemberg:

• Der Qualikompass BW ermöglicht Unternehmen beispielsweise die schnelle und gezielte Suche nach Bildungsanbietern in Baden-Württemberg.
• Darüber hinaus stehen in den geförderten Projekten QualiBattBW und VOLTAGE kostenfreie Qualifizierungsmöglichkeiten im Themenfeld Batterie zur Verfügung.
• Einen Einblick in konkrete Qualifizierungspfade im Rahmen von Best-Practice-Beispielen einzelner Unternehmen in Baden-Württemberg bietet die Studie Fachkräftequalifizierung in der Praxis. Analyse zur Darstellung von Qualifizierungspfaden in der Automobilindustrie.

Quelle: Weiterbildungsverbunds Region Stuttgart (WBV) / Weiterbildungsverbunds Region Stuttgart (WBV)