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Internationalisierung

Europäische Delegation diskutiert Zukunft der Transformation

Eine Delegation aus dem Ausschuss für Regionalpolitik des Europäischen Parlaments ist zu Besuch im Raum Stuttgart, um sich bei regionalen Unternehmen über die Auswirkungen der Transformation für die Automobilwirtschaft zu informieren. Die Landesagentur e-mobil BW begleitet die Delegation und stellt die Arbeit in der Landeslotsenstelle Transformationswissen BW sowie in den Clustern Elektromobilität Süd-West und Brennstoffzelle BW vor.

Europastaatsekretär Florian Hassler (Mitte) empfängt im Staatsministerium Mitglieder des Europäischen Parlaments. Mit dabei sind der Geschäftsführer der e-mobil BW GmbH, Franz Loogen (links), der Ministerialdirektor im Verkehrsministerium, Berthold Frieß (zweiter von links), und der Ministerialdirektor im Wirtschaftsministeriums, Michael Kleiner (rechts).
Europastaatsekretär Florian Hassler (Mitte) empfängt im Staatsministerium Mitglieder des Europäischen Parlaments. Mit dabei sind der Geschäftsführer der e-mobil BW GmbH, Franz Loogen (links), der Ministerialdirektor im Verkehrsministerium, Berthold Frieß (zweiter von links), und der Ministerialdirektor im Wirtschaftsministeriums, Michael Kleiner (rechts)
© Staatsministerium Baden-Württemberg

Die Delegation bestehend aus Mitglieder:innen und stellvertretenden Mitglieder:innen des Ausschusses für Regionalpolitik des Europäischen Parlaments ist am 15. und 16. Juni zu Gast in der Region Stuttgart, um sich mit den Auswirkungen der Transformation für die Automobilwirtschaft auseinanderzusetzen. Hintergrund ist eine Stellungnahme zur Weiterentwicklung der EU-Strukturpolitik, die der Ausschuss derzeit erarbeitet. Darin sollen die Bedingungen für die europäischen Fördermittel für die Wirtschaftsförderung in Europas Regionen festgelegt werden. Die Stellungname ist eine Reaktion auf die aktuellen Herausforderungen, denen sich die Regionen mit hohem industriellen Transformationsbedarf  – insbesondere im Bereich der Automobilwirtschaft – gegenüber sehen. Die Landesregierung hat dazu ein Diskussionspapier mit Vorschlägen und Forderungen übergeben. Die Landesagentur e-mobil BW begleitet die Delegationsreise, um den Standpunkt der Automobilindustrie in Baden-Württemberg zu vertreten und die Bedeutung der Transformation für die Unternehmen einzuordnen. Außerdem stellt e-mobil BW die gezielten Unterstützungs- und Vernetzungsangebote für den baden-württembergischen Mittelstand Landeslotsenstelle Transformationswissen BW und die beiden Cluster Elektromobilität Süd-West und Cluster Brennstoffzelle BW vor.

 

Rahmenbedingungen auf EU-Ebene

„Allein in Baden-Württemberg sind knapp 500.000 Arbeitsplätze von der Transformation der Automobilwirtschaft betroffen. Doch die hiesige Automobilwirtschaft ist kein regional abgeschlossenes Öko-System. Es ist mit anderen EU-Regionen eng verwoben und für die EU von großer strategischer Bedeutung“, so Europastaatsekretär Florian Hassler am Donnerstag (15. Juni 2023) in Stuttgart. Auch Wirtschaftsstaatsekretär Dr. Patrick Rapp bestärkte die Bedeutung einer europäischen Zusammenarbeit: „Die Automobilwirtschaft ist eine tragende Säule für den Erhalt der Lebensstandards, nicht nur in Baden-Württemberg, sondern der gesamten EU. Die europäische Strukturpolitik muss deren enormen Anpassungsdruck daher stärker in den Blick nehmen. Neben gezielten finanziellen Zuschüssen fordern wir gleiche Wettbewerbsbedingungen aller europäischen Regionen“.

Mit dem Strategiedialog Automobilwirtschaft BW (SDA) hat Baden-Württemberg schon 2017 ein Format eingerichtet, das den Transformationsprozess der baden-württembergischen Automobilwirtschaft erfolgreich unterstützen und gestalten soll. Dazu gehört auch eine enge Zusammenarbeit auf europäischer Ebene. So fand beispielsweise im vergangenen Jahr die Jahresveranstaltung des SDA BW in Brüssel statt, bei der auch der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen Thierry Breton zu Gast war.

 

Auswirkungen für Baden-Württembergische Unternehmen

Am Donnerstag den 15. Juni trafen die Europaabgeordneten im Staatsministerium zu politischen Gesprächen mit dem Staatssekretär für politische Koordinierung und Europa im Staatsministerium Florian Hassler, dem Ministerialdirektor im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Michael Kleiner, und dem Ministerialdirektor im Verkehrsministerium Berthold Frieß zusammen. Auch e-mobil BW Geschäftsführer Franz Loogen beteiligte sich an den Gesprächen. Im Anschluss ging es für die Delegation in Stuttgart zu Mahle, um sich vor Ort über die Auswirkungen des Endes des Verbrennungsmotors für den Automobilzulieferer und für das Land Baden-Württemberg zu informieren. Der Tag wurde mit einem Besuch der Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen abgerundet, bei welchem auch Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Patrick Rapp teilnahm. Gemeinsam sprach man über die Berücksichtigung der Transformation der Automobilwirtschaft in der zukünftigen Struktur- und Kohäsionspolitik der EU sowie über die Notwendigkeit und Ausrichtung von Qualifzierungsmaßnahmen.

 

Transformation fordert neue Lösungsansätze

Am morgigen Freitag (16. Juni 2023) besucht die Delegation die Robert Bosch Automotive Steering in Schwäbisch Gmünd. Im Anschluss nimmt man an einer Führung durch den Technologiepark „H2-Aspen“ in Schwäbisch Gmünd teil. Dieses lokale Wasserstoff-Technologiezentrum fördert klimaneutrale Mobilität in der Region. Im Rathaus von Schwäbisch Gmünd stellen der Oberbürgermeister der Stadt sowie die Landräte aus dem Ostalbkreis und dem Kreis Heidenheim der Delegation daraufhin die Initiative „Zukunft Ostwürttemberg“ vor: Das Netzwerk unter der Koordination der IHK Ostwürttemberg soll vor allem kleine und mittlere Unternehmen bei der Transformation unterstützen. Die Delegationsreise endet mit einem Unternehmensbesuch der Gehring Technologies in Ostfildern. Gehring steht beispielhaft für ein baden-württembergisches, mittelständisches Zuliefererunternehmen, das neue Wege geht, um den Herausforderungen der Transformation zu begegnen.

 

Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg