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Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Wasserstofftechnologie

Förderung für zwei regionale Wasserstoff-Projekte

Das baden-württembergische Umweltministerium hat die Förderung von zwei Modellregionen für grünen Wasserstoff bekanntgegeben. Die Projekte in der Region Mittlere Alb-Donau sowie in der Region Stuttgart zeigen die Potenziale von Wasserstoff auf, der durch erneuerbare Energien hergestellt wurde und veranschaulichen die Nutzung des Energieträgers in der Praxis.

In den ausgewählten Modellregionen soll die Anwendung und Verteilung von klimaneutral produziertem Wasserstoff erprobt werden.
© Shutterstock / Alexander Kirch

Das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft hat die beiden Projekte bekanntgegeben, die im Rahmen des Förderprogramms „Modellregion grüner Wasserstoff“ einen Antrag auf Vollförderung stellen dürfen. Die Entscheidung wurde gemeinsam mit einer Fachjury getroffen. Für die Jahre 2021-2027 stehen insgesamt bis zu 47 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)  und an Landesmitteln zur Verfügung, um zwei Modellregionen auf ihrem Weg hin zu einer Wasserstoffwirtschaft zu fördern. Zusätzlich werden die beiden ausgewählten Modellregionen wissenschaftlich begleitet.

Auf den EFRE-Förderaufruf des Umweltministeriums wurden insgesamt neun Projektskizzen eingereicht. Durchsetzen konnten sich die beiden Projekte „Hy-FIVE“, von der Stadt Ulm, dem Landkreis Reutlingen und dem Alb-Donau-Kreis, sowie „H2 GeNeSiS“, welches von der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart koordiniert wird. Die wissenschaftliche Begleitforschung wird durch das Konsortium „H2-Companion“ unter Konsortialführung des Fraunhofer IAO übernommen.

 

„HyFive“ - Wasserstoff im ländlichen Raum

Die Erprobung von Wasserstoff im ländlichen und städtischen Raum steht im Fokus der Modellregion „HyFiVE“. Beteiligt sind die Region Mittlere Alb-Donau mit den Landkreisen Reutlingen, Alb-Donau-Kreis und die Stadt Ulm sowie die angrenzenden Landkreise Ostalbkreis, mit der Stadt Schwäbisch Gmünd, Heidenheim und Tübingen. Die Projektskizze enthält vier Leuchtturmprojekte, die in verschiedenen Landkreisen die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette abbilden sollen. Dabei werden beispielsweise verschiedene Arten von Elektrolyseuren und die Nutzung von Wasserstoff in Industrie, Verkehr und Quartierslösungen erprobt.

 

„GeNeSiS“ - Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars

Schwerpunkt der geplanten Modellregion „GeNeSiS“ in der Region Stuttgart ist die Entwicklung eines ausgedehntes Verteilernetzes für Wasserstoff, dem sogennanten „H2-Marktplatz". Im Zentrum soll ein reine Wasserstoff-Pipeline entlang des Neckars stehen, wobei Erzeuger und Anwender entlang dieses linearen Pipelinenetzes aufgereiht werden. In dem stark industriell geprägten Gebiet der Modellregion bieten sich viele Möglichkeiten zur Anwendung von Wasserstoff, wie im Bereich Mobilität oder für Quartiere.

 

Wirtschaftliche Ausrichtung der Modellregionen

Während der Projektlaufzeit werden die beiden Modellregionen durch die Begleitforschung „H2 Companion“ unterstützt. Das Fraunhofer IAO verantwortet das Forschungsprojekt und soll insbesondere langfristige Entwicklungsszenairen identifizieren, ökonomisch wie ökologisch nachhaltige Geschäftsmodelle entwicklen sowie mit und bei der Bilanzierung von Kohlenstoffdioxid(CO2)-Einsparungen unterstützen. Zudem sollen wirkungsvolle Konzepte für Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit mitentwickelt werden, um die Akzeptanz der neuen Technologie zu erhöhen. Ziel ist es, die Modellregionen langfristig wirtschaftlich auszurichten, damit diese auch nach Ende der Projektlaufzeit weiterbestehen können. Die Begleitforschung wird sich auch explizit eigenen Forschungsfragen widmen, die über die Modellregionen hinausgehen. So sollen unter anderem potenzielle Wasserstoffwertschöpfungs- und Lieferketten bezüglich ihrer Wirkung für die Region analysiert werden.

 

Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg / Fraunhofer IAO