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Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Elektromobilität

Ladeinfrastruktur im ländlichen Raum

E-Mobilität fordert auch die Stromnetze neu heraus. In verschiedenen Feldtests wird untersucht, wie Stromnetze entlastet werden können. Die E-Mobility-Chaussee in Kusterdingen bei Tübingen fokussiert dabei Herausforderungen speziell im ländlichen Raum.

Ladendes Elektroauto im ländlichen Raum
Das NETZlabor E-Mobility-Chaussee untersuchte die Auswirkungen von E-Mobilität auf Stromnetze im ländlichen Raum.
© Netze BW

In praxisnahen Feldtests untersucht die Netze BW, welche Auswirkungen das Laden von E-Autos auf die Stromnetze hat. Dabei stand im NETZlabor E-Mobility-Allee zunächst das städtische Umfeld mit seinem engmaschigen Stromnetz im Fokus, danach im Rahmen des NETZlabors E-Mobility-Carré die Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses mit zahlreichen Ladestationen. Nun hat die Netze BW ihren dritten Feldtest abgeschlossen: Im NETZlabor E-Mobility-Chaussee in Kusterdingen bei Tübingen wurde 18 Monate lang untersucht, wie sich die E-Mobilität speziell im ländlichen Raum auf das Stromnetz auswirkt und wie eine intelligente Steuerung das Netz entlasten kann, ohne die Fahrer:innen in ihrem Ladeverhalten einzuschränken.

 

Fokus ländlicher Raum

Im ländlichen Raum stellt die Elektromobilität eine besondere Herausforderung für das Stromnetz dar. Im Gegensatz zu Stadtgebieten mit engmaschigen Stromnetzen unterliegt das Spannungsniveau auf dem Land aufgrund der längeren Stromkreise größeren Schwankungen. In Kusterdingen wurden im Rahmen der E-Mobility Chaussee sieben Tester:innen für 18 Monate mit E-Fahrzeugen und der entsprechenden Ladeinfrastruktur ausgestattet. Das NETZlabor betrachtete das Nutzerverhalten und dessen Auswirkungen auf das Stromnetz: wie oft und wie lange waren die Nutzer:innen mit den E-Autos unterwegs? Wie häufig schlossen sie gleichzeitig ihre Fahrzeuge zum Laden an? 

 

Intelligentes Lademanagement für eine bessere Netzintegration

Drei technische Lösungsansätze für die Netzintegration wurden bei der E-Mobility-Chaussee getestet: ein präventives Lademanagement, ein Batteriespeicher sowie ein Strangregler, der punktuell die Spannung im Stromnetz anheben kann. Der Feldtest hat gezeigt, dass grundsätzlich alle drei Lösungen bei der Integration von E-Fahrzeugen unterstützen können. Die größte Flexibilität bietet das intelligente Lademanagement: es verlängert den Ladezeitraum für die Fahrzeuge und reduziert direkt die Belastung des Stromnetzes. Dies ist besonders in Zeiten hohen Stromverbrauchs wichtig, zum Beispiel nach Feierabend, wenn gleichzeitig Autos laden, Waschmaschinen betrieben werden und gekocht wird. Die Resonanz fiel positiv aus, die Tester:innen fühlten sich nicht in ihrem Ladekomfort und Mobilitätsverhalten eingeschränkt

Die Erkenntnisse aus den NETZlaboren helfen der Netze BW, das Stromnetz auf neue Anforderungen, die mit dem Hochlauf der Elektromobilität entstehen, vorzubereiten. 

 

Quelle: Netze BW