Zum Hauptinhalt springen
Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Elektromobilität

Ladeinfrastruktur in Mehrfamilienhäusern

Wie Mehrfamilienhäuser optimal mit einer Ladeinfrastruktur nachgerüstet werden können, hat die Netze BW 16 Monate lang in der Realität getestet. Die Ergebnisse des Versuchs im sogenannten E-Mobilty-Carré in Tamm zeigen: Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge lässt sich ohne Netzüberlastungen in Mehrfamilienhäusern integrieren.

Die Netze BW hat die Tiefgarage der Wohnanlage Pura Vida in Tamm für ihren Versuch nachträglich mit 58 Ladepunkten ausgestattet.
© Netze BW

Wie können Mehrfamilienhäuser optimal mit einer Ladeinfrastruktur nachgerüstet werden? Und wird das Stromnetz den zusätzlichen Belastungen standhalten? In einem 16-monatigen Praxis-Test, dem E-Mobility-Carré in Tamm hat die Netze BW gezeigt, dass sich die Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge erfolgreich in Tiefgaragen von bestehenden Mehrfamilienhäusern integrieren lässt, ohne Komforteinbußen für Bewohnerinnen und Bewohner.

Praxis-Test für Wohnanlage in Tamm

Die Mobilitätswende stellt eine gänzlich neue Herausforderung für die Energiewirtschaft und die Stromverteilnetze dar. Für den Feldversuch in Tamm hatte die Netze BW die Tiefgarage der Wohnanlage Pura Vida mit 58 Ladepunkten ausgestattet und den Teilnehmenden 45 E-Autos für den täglichen Gebrauch zur Verfügung gestellt. Ob Familien mit Kindern, Paare oder Rentner – sie alle haben zeitweise den Verbrenner gegen das E-Auto getauscht.

Ergebnisse aus dem Projekt

Ein idealer Anschluss stellt ausreichend Leistung zur Verfügung, ohne überdimensioniert zu sein. Letzteres wäre allerdings der Fall, wenn man davon ausgehen würde, dass dort alle E-Autos zur selben Zeit geladen werden. Im E-Mobility-Carré zeigte sich, dass nie mehr als 13 Ladevorgänge parallel stattfanden – bei insgesamt 58 zur Verfügung stehenden Ladepunkten.

Wichtigstes Instrument dafür war ein intelligentes Lademanagementsystem. Damit konnte die Anschlussleistung der Ladepunkte abgesenkt und so Lastspitzen reduziert werden. Außerdem gibt es den Netzbetreibern Zeit für sinnvolle, effiziente und nachhaltige Netzverstärkung. Dafür muss lediglich zeitweise eine etwas längere Ladezeit in Kauf genommen werden, wodurch sich aber über 90 Prozent der Projektteilnehmenden nicht eingeschränkt fühlte.

Quelle: Netze BW