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Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Wasserstofftechnologie

Land fördert Wasserstoffforschung mit 16 Millionen Euro

Das Wirtschaftsministerium fördert das Forschungsprojekt „Zero Emission“ am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Lampoldshausen mit rund 16 Millionen Euro. Das Vorhaben beschäftigt sich mit der Wasserstoffforschung mit Fokus auf Raumfahrt und Mobilität.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
„Wir müssen bei der Transformation der Automobilwirtschaft technologieoffen nach den besten Lösungen suchen und dabei massiv in die Forschung investieren. Wasserstoff kann eine entscheidende Rolle für die Mobilität der Zukunft spielen“, sagte Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut.
© Martin Stollberg

Im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg fördert das Wirtschaftsministerium mit dem Vorhaben „Zero Emission“ die Wasserstoffforschung am Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Lampoldshausen mit rund 16 Millionen Euro. Die Aktivitäten des Projekts zielen insbesondere auf drei Kernthemen mit Fokus auf Raumfahrt und Mobilität ab:

  • Das erste Kernthema ist der Ausbau von Erzeugungskapazitäten für nachhaltig produzierten Wasserstoff. Damit werden die bereits im Projekt „H2ORIZON“ erschlossenen Kapazitäten am Standort Lampoldshausen maßgeblich erweitert. Die geplante Errichtung eines Wasserstoff-Verflüssigers versetzt das DLR zudem in die Lage, vor Ort auch kryogenen Flüssigwasserstoff selbst zu erzeugen. Dieser soll für die Abnahmetests des neuen Oberstufentriebwerks Vinci für die Ariane 6 Rakete im Auftrag der ESA eingesetzt werden und ist ein erster Schritt hin zu einer nachhaltigen Raumfahrt.
     
  • Ein weiteres Kernthema des Projekts ist die Reduktion und Vermeidung von Treibhausgasemission am Standort Lampoldshausen unter dem Aspekt „Kohlenstoffdioxid (CO2)-neutraler Standort“. Durch eine optimierte Auslegung des Energiesystems können veraltete Techniken wie Ölkessel zur Wärmeerzeugung durch effizientere Lösungen ersetzt werden. Methoden des maschinellen Lernens optimieren die Betriebsführung auch im laufenden Betrieb, wodurch weiteres CO2-Einsparpotential gehoben wird. Die Verwendung und Untersuchung von Algorithmen der Künstlichen Intelligenz (KI) führt zudem zu Anknüpfungspunkten an weitere aktuelle Forschungsgebiete. Der Einsatz von Brennstoffzellen-Fahrzeugen im Werksverkehr soll die Reduktion von Emissionen im Verkehr ermöglichen. In Verbindung mit einer mobilen Wasserstofftankstelle werden darüber hinaus relevante Forschungsfragen im Kontext der Wasserstoffversorgung in der Mobilität untersucht.
     
  • Drittes Kernthema ist die Erweiterung der Testaktivitäten am Standort Lampoldshausen über die Raumfahrt hinaus. Dabei wird das einzigartige Know-how des DLR-Instituts für Raumfahrtantriebe im Umgang mit Wasserstoff-Großprüfständen genutzt, um eine Forschungs- und Entwicklungsplattform für Wasserstoff-Technologien zu schaffen. Die Plattform soll Partnern aus der Industrie und Wissenschaft ermöglichen, Technologien für den Einsatz in der Wasserstoffwirtschaft unter besonderen Randbedingungen zu entwickeln oder zu erproben.

Quelle: Wirtschaftsministerium BW