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Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze. © iStock / industryview

Elektromobilität

Marktpotenziale des Batterierecyclings

Die zunehmende Verbreitung der Elektromobilität wirft Fragen nach dem Recycling von Batterien auf. Laut einer Studie des Fraunhofer ISI hat Europa das Potenzial, sich zu einem Leitmarkt für ein grünes und effizientes Batterierecycling sowie die entsprechenden Technologien zu entwickeln.

Nahaufnahme einer Batteriezelle
Das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien birgt große ökonomische Chancen für das Maschinenbauland Deutschland.
© Shutterstock / P5h

Mit der Elektrifzierung des Verkehrs entsteht nicht nur um die Herstellung von Batterien ein großer Markt, sondern auch um ihr Recycling. Sowohl aus ökologischen Gründen, als auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, wie der Rohstoffsicherheit und -verfügbarkeit, ist es von großer Bedeutung, europäische Strukturen zum Batterierecycling aufzubauen. Für Deutschland als traditioneller Maschinenbaustandort bringt dieser neue Markt große Chancen mit, wie in der neu erschienenen Studie des Fraunhofer ISI "Recycling von Lithium-Ionen-Batterien: Chancen und Herausforderungen für den Maschinen- und Anlagenbau" ermittelt wurde. 

Recyclingkapazitäten müssen deutlich ausgebaut werden

Laut der Studie könnte das Volumen der zu recycelnden Lithium-Ionen-Altbatterien und Batteriekomponenten ab 2030 etwa 230 Kilotonnen pro Jahr umfassen und in den darauffolgenden Jahren noch deutlich steigen. Für die Recyclingindustrie bedeutet das in den kommenden Jahren ein Wachstum von über 30 Prozent pro Jahr. Derzeit liegen die Recyclingmengen in Europa im niedrigen zweistelligen Kilotonnen-Bereich, die Kapazitäten müssen also deutlich ausgebaut werden, um in Zukunft den Recyclingbedarfen gerecht zu werden. Bis 2040 werden dafür Investitionen in Höhe von etwa 6,6 Mrd. Euro in entsprechende Anlagentechnik notwendig. 

Der wachsende Markt des Batterierecyclings birgt auch für die Beschäftigung große Potenziale: durch die Belieferung der europäischen Recyclingindustrie könnten bis 2040 im Maschinen- und Anlagenbau global etwa 3.800 Arbeitsplätze enstehen, so die Studie des Fraunhofer ISI. 

Ökologische und ökonomische Chancen

Innovative und effiziente Recyclingverfahren können den ökologischen Fußabdruck von Batterien deutlich mindern. Der deutsche und europäische Maschinen- und Anlagenbau bringt gute Voraussetzungen mit, sich an der Wertschöpfung zu beteiligen und sich im globalen Wettbewerb der Recyclingindustrie zu positionieren. Zudem kann mit lokalen Recyclingstrukturen die Abhängigkeit von Rohstoffimporten reduziert werden. China verfügt bereits heute über eine große Batterierecyclingindustrie. Doch die Experten des Fraunhofer ISI schätzen, dass nicht zuletzt der regulatorische Rahmen in der EU gute Randbedingungen schafft, damit sich Europa zu einem Leitmarkt für ein grünes und hocheffizientes Batterierecycling entwickelt.

Quelle: Fraunhofer ISI