Druckpapier einer Zeitung läuft über eine Walze.
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Elektromobilität

Pilotstrecke für elektrische Oberleitungs-Lkw

Im Murgtal wurde eine Pilotstrecke für elektrisch betriebene Oberleitungs-LkW eingeweiht. Die Testphase von eWayBW dauert bis 2024. Bund und Land finanzieren das Projekt. e-mobil BW ist assoziierter Partner.

Oberleitungs-Hybrid-LkW fahren nun auf der Bundesstraße im Murgtal.
Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Die Pilotstrecke zu elektrisch betriebenen Oberleitungs-Hybrid-Lastkraftwagen auf der Bundesstraße im Murgtal bei Rastatt startet in eine dreijährige Testphase. Das Projekt eWayBW hilft dabei, den Straßengüterverkehr klimafreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Auf einer etwa 18 Kilometer langen Pilotstrecke können Lkws mit entsprechender Technik über Oberleitungen Fahrstrom beziehen. Gleichzeitig wird eine Batterie aufgeladen, die dem Lkw eine emissionsfreie Weiterfahrt nach Beenden der Oberleitung ermöglicht.

Pilotprojekt mit wissenschaftlicher Begleitforschung

Ziel des Pilotprojekts ist die Durchführung eines realitätsnahen elektrischen Betriebs von Oberleitungs-Hybrid-Lkw, um bisherige Erkenntnisse zu erweitern. Eine wissenschaftliche Begleitforschung untere Leitung des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung Fraunhofer ISI wird vor allem Aspekte der Energieversorgung sowie Auswirkungen auf Lärm, Luftschadstoffe und straßenplanerische Maßnahmen untersuchen. Die Bundesstraße 462 im Murgtal wurde für das Pilotprojekt gewählt, weil auf der Strecke jährlich 510.000 Tonnen Papier im 24 Stunden/Sieben Tage-Betrieb von drei Papierherstellern in Obertsrot in ein Logistikzentrum in Kuppenheim im Rheintal gebracht werden. In Summe legen die Oberleitungs-Hybrid-Lkw damit pro Jahr rund 250.000 Kilometer im Bereich der Oberleitungen zurück. Diese Randbedingungen lassen belastbare Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt erwarten.

Förderung von Bund und Land

Den Großteil der Kosten für Planung, Bau und Betrieb sowie die wissenschaftliche Begleitforschung mit 26,4 Millionen Euro übernimmt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen des Förderprogramms „Erneuerbar Mobil“. Der Eigenanteil des Landes beträgt rund 1,6 Millionen Euro. e-mobil BW ist als assoziierter Partner in eWayBW eingebunden.

Das BMU fördert die Weiterentwicklung der Oberleitungstechnologie zur Elektrifizierung des Schwerlastgüterverkehrs bereits auf zwei anderen Teilstrecken, die Projekte ELISA und FESH auf Autobahnen in Hessen und Schleswig-Holstein. Dort sind bereits seit 2019 Oberleitungs-Lkw im realen Transportbetrieb im Einsatz.

 

Quelle: BMU, Verkehrsministerium Baden-Württemberg