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Kamera und Fotoausrüstung © iStock / batuhan toker

Standortförderung

Baden-Württemberg zeigt Spitzenforschung und innovative Unternehmen

In der MobiliTec-Area der Hannover Messe 2017 zeigt Baden-Württemberg auf über 600 Quadratmetern, wie die neue Energiewelt auf die Straße kommt.

TAF BW zeigt virtuelle Testfahrt für Automatisiertes Fahren - Foto: (c) e-mobil BW / KD Busch

Auf der Hannover Messe unterstreicht die e-mobil BW mit dem größten Länderpavillon die wachsende Bedeutung der Elektromobilität als Impulsgeber für Fahrzeugindustrie, Zulieferer, Energieversorger und ÖPNV. Der Baden-Württemberg Pavillon zeigt neue Fahrzeug- und Fertigungstechnologien und thematisiert die leistungsfähigen Ladeinfrastrukturen im Südwesten sowie die Vorbereitungen für die Einführung autonomer Fahrzeuge auf öffentlichen Straßen im Testfeld Autonomes Fahren. Der Baden-Württemberg Pavillon „Boosting future mobility“ ist Teil der MobiliTec Area und Mitveranstalter des Forum MobiliTec in der Halle 27 „Die Neue Energiewelt“ der Hannover Messe Industrie, die vom 24.-28.04.2017 stattfindet.

E-Mobilitätswende Made in Germany

Innovationsschaufenster, Plattform für KMUs, Clusternetzwerk – der Baden-Württemberg Pavillon wird auf der Hannover Messe wieder der Treffpunkt für Entscheider, Entwickler und Macher sein. 34 Aussteller auf 600 Quadratmeter Ausstellungsfläche zeigen, wie die E-Mobilitätswende in Wertschöpfung Made in Germany umgesetzt wird. „Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Land arbeiten mit Hochdruck daran, Elektromobilität erfolgreich auf dem Markt zu etablieren“, so Franz Loogen, Geschäftsführer der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg, e-mobil BW GmbH. „Der Baden-Württemberg Pavillon zeigt dafür passende e-mobile Beispiele mit der für den Südwesten typischen Mischung von KMUs, Konzernen, Spitzenforschung und regionalen Initiativen.“

Langfrist-Strategie für KMUs attraktiv

Dass die baden-württembergische Zulieferindustrie die Transformationsprozesse der Elektrifizierung und Digitalisierung von Fahrzeugen aufnimmt, zeigt das zunehmende Engagement gerade von KMUs in den Clustern „Elektromobilität Süd-West“ und „Brennstoffzelle BW.“ Allein der Cluster Elektromobilität Südwest wuchs in den letzten zwölf Monaten auf 120 Partner, darunter meist KMUs. Hintergrund ist die zunehmende Ausrichtung an erkennbaren Trends wie Elektrifizierung von Antrieben im ÖPNV. Die langfristige Strategie der Cluster, über verlässliche Netzwerke hochwertigen Austausch und perspektivische Orientierung zu bieten, zeigt damit Erfolg. 

Ausbau der Ladeinfrastruktur

In den nächsten drei Jahren sollen in Baden-Württemberg mit Unterstützung der Landesregierung 2.000 neue öffentliche Ladesäulen für E-Fahrzeuge ans Netz gehen. Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG betreibt heute mehr als 700 öffentliche Ladepunkte, darunter die Schnellladesäulen an den Bundesautobahnen in Baden-Württemberg. Die Zeichen stehen auf Ausbau: Bis Ende des Jahres wird die EnBW an 119 Tank & Rast-Stationen Ladestationen in Baden-Württemberg und benachbarten Bundesländern betreiben. In Hannover präsentiert die EnBW AG dazu passend neben privaten und öffentlichen Ladelösungen auch die neue Solarlösung EnBW solar+. Anhand eines interaktiven Modells wird die persönliche Energiewende beim Kunden erlebbar gemacht. Messebesucher können aktiv erleben, wie vielseitig Strom genutzt werden kann und welche Möglichkeiten eine vernetzte Energiewelt bietet. Seit Oktober 2016 können Hausbesitzer mit EnBW solar+ Strom selber erzeugen, speichern, teilen und vermarkten oder zukünftig sogar das eigene Elektrofahrzeug laden, denn EnBW solar+ ist „e-mobility ready“. Das Herzstück von EnBW solar+ ist die „Energy-Community“: Kunden können hier selbst produzierten Strom verkaufen, zusätzlich benötigten Ökostrom günstig beziehen, Strom mit ins Ferienhaus nehmen oder ihn mit Familie und Freunden teilen. Zugang zur Energy-Community erhalten Kunden über eine innovative App, mit der sie auch ihre Anlage immer im Blick haben.

 

Die Speicher stammen ebenfalls aus Baden-Württemberg, vom Mitausteller ADS-TEC GmbH. Der Nürtinger Hersteller von stationären Speichersystemen stellt in Hannover das neue Outdoor-Batteriesystem „PowerBooster“ vor, das die Installation von Schnell-Ladestationen für E-Fahrzeuge vereinfacht. Diese benötigen eine höhere Leistungsdichte, als das heutige Verteilnetz in der Fläche bereitstellt. Der dreifache Clou: Das Batteriesystem unterstützt in seinem Ladeprozess die Netzstabilität, kann ohne Ausbau aus dem bestehenden Netz geladen werden und stellt als Booster die benötigten hohen Leistungen für Schnell-Ladestationen zu Verfügung. Neu hinzu kommt der „PowerBooster+“, der als geschlossene Schnell-Ladestation mit mehreren integrierten Ladeeinheiten dient.

Labornetzwerk für Elektromobilität: xiL-BW-e

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Universität Ulm, die Universität Stuttgart, die Hochschulen Aalen und Esslingen stellen in Hannover ihren neuen Forschungs- und Laborverbund für Elektromobilität „xiL-BW-e“ vor. „x-in-the-Loop“ steht für das reibungslose Zusammenspiel von vielen räumlich getrennten Prüfständen und Analysewerkzeugen. Mit xiL-BW-e können so an allen Standorten in Baden-Württemberg neue Antriebssystemkomponenten mit neuartigen Batterien unter realen Bedingungen untersucht werden. Das heißt, die mechanischen, elektrischen und elektrochemischen Komponenten eines E-Fahrzeuges werden effizient in einer virtuellen Testumgebung geprüft, ohne dass die Komponenten an einen Ort zusammengeführt werden müssen. Das Besondere: mit xiL-BW-e können auch autonome E-Fahrzeuge erforscht werden.

Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW)

Noch in diesem Jahr soll das im Juli 2016 beschlossene Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg in eine erste Inbetriebnahme gehen. Auf dem Testfeld können künftig Firmen und Forschungseinrichtungen zukunftsorientierte Technologien und Dienstleistungen rund um das vernetzte und automatisierte Fahren im alltäglichen Straßenverkehr erproben, etwa automatisiertes Fahren von Autos, Bussen oder Nutzfahrzeugen wie Straßenreinigung oder Zustelldienste. Dafür werden aktuell in der Aufbauphase u. a. Verkehrsflächen unterschiedlichster Art vorbereitet, hochgenaue 3-D-Karten erzeugt sowie Sensoren zur Echtzeiterfassung des Verkehrs und dessen Einflussfaktoren installiert. Im Rahmen des Baden-Württemberg Pavillons stellt das FZI (Forschungszentrum Informatik, Karlsruhe) Ideen und Konzepte des Testfeldes vor. In einer virtuellen Testfahrt über Landstraßen bis hin zu innerstädtischen Kreuzungen werden die Daten-Infrastruktur sowie die autonomen Fahr- und Car2X-Funktionen veranschaulicht, das heißt insbesondere die Kommunikation von Fahrzeugen mit Fahrzeugen und der stationären Infrastruktur. In verschiedenen Fahrszenarien stellt eine Road Side Unit dem Fahrzeug den aktuellen Ampelstatus über Funk zur Verfügung. Auf Basis der bereitgestellten Informationen kann das automatisierte Fahrzeug frühzeitig auf Ampeln reagieren und somit zu einem effizienteren und komfortableren Verkehrsfluss beitragen.

E-Bus auf Strecke

Die ebe EUROPA GmbH stellt ihren elektrisch angetriebenen BLUE CITY BUS vor. ZIEHL-ABEGG liefert dazu aus Baden-Württemberg mit dem getriebelosen wassergekühlten Achsantriebmodul ZAwheel eine Schlüsselkomponente, das in einer Baugruppe Achse und elektrische Radnabenmotoren zusammenfasst. Vier BLUE CITY Busse sind bereits in Hohenlohe auf Strecke.

KMUs in der neuen Wertschöpfungskette des System Elektromobilität

Der Baden-Württemberg Pavillon zeigt gleich mehrere Beispiele, wie sich der baden-württembergische Mittelstand dem Thema Elektromobilität mit hoher Innovationkraft widmet. Die Lapp Systems GmbH aus Stuttgart präsentiert aktuelle Ladestecker und Ladesysteme für E-Fahrzeuge, die das Laden einfacher und bequemer machen. So etwa das neue Mode 2 Ladekonzept, dessen IC-CPD (In Cable Control and Protection Device) das sichere Laden von E-Pkws zu Hause an einer haushaltsüblichen Steckdose ermöglicht.

Die ASG, eine Tochter der Allweier Präzisionsteile GmbH aus Überlingen, stellt kurz vor dem 50 Jahrestag ihrer Gründung verstärkt elektrische Antriebe in den Fokus ihrer Entwicklungsarbeit. Dazu zählen fahrerlose Transportsysteme in industriellen Fertigungsstraßen, Komponenten für die elektrische und intelligente Logistik der letzten Meile und die Elektrifizierung des kommunalen Fahrzeugparks. Den in Hannover gezeigten elektrischen Radnabenmotor für innerbetriebliche Transportsysteme hat ASG gemeinsam mit dem Mit-Aussteller Fischer Elektromotoren (Billigheim-Allfeld) entwickelt. Als hochpräzise (autonom) steuerbarer, wartungsfreier und geräuscharmer Antrieb vereint ASG die Vorteile von elektrifizierten Antriebssystemen.

 

Weitere Informationen und Termine 

  • Montag 24. April: Besuch von Maroš Šefčovič, Vizepräsident Europäische Kommission
  • Dienstag 25. April: Besuch der baden-württembergischen Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL
  • Mittwoch 26. April: Besuch von Ministerpräsident Winfried Kretschmann MdL
  • Rahmenprogramm: e-mobil BW-Thementag "Insight Cluster Elektromobilität Süd-West"
    Im Rahmen des MobiliTec-Forums der Hannover Messe und anlässlich der bundesweiten Clusterwoche veranstalten die e-mobil BW und der Cluster Elektromobilität Süd-West den Thementag „Insight Cluster Elektromobilität Süd-West“. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 27. April ab 11:00 Uhr in Halle 27 (ENERGY) auf der Forumsbühne (Stand-Nr. H79) statt. Der e-mobil BW Thementag bietet Top-Referenten mit Fachvorträgen zu innovativen Ladetechnologien über Blockchainlösungen bis hin zum autonomen Fahren. Informieren Sie sich über neueste Forschungsergebnisse, Projekte und Entwicklungen aus Deutschlands führendem Cluster für innovative E-Mobilitätslösungen.